Unter Verwendung von Wasser zum Abtransport des Bohrkleins aus dem Bohrloch und zur Kühlung der Diamantsegmente wurde lange Zeit gebohrt. Die Antriebsarten der Kernbohrmaschinen variierten, aber es gab keine Diskussion in Bezug auf die Kühlmethode: der Schnitt erfolgte mit reichlich und nicht zu viel Wasserbeigabe. Sehr schön zu sehen sind die unterschiedlichen Spülbuchsen direkt an der Bohrkronenaufnahme. Es war nicht unüblich einen Druckluftanschluss an der Spülbuchse einzusetzen, um den Wasserschlauch direkt anzuklemmen.
Die Exponate passen zu unterschiedlichen Anwendungsfällen und sind auch entsprechend dieser Kriterien ausgewählt und arrangiert.
Im Bild links sehen wir einen Kernbohrmotor des Herstellers Manson montiert auf dem Bohrständer Longyear 330 E. Der Mansonmotor ist ein elektrischer Bohrmotor der hier auf einem mächtigen Getriebekopf montiert ist. Denkbar wären auch andere Antriebsarten. Die Besonderheit des Bohrständers ergänzt diesen elektrischen Bohrmotor zu einem leistungsfähigen Kernbohrgerät für Reihenbohrungen in allen Lagen. Im Bild rechts fällt der Blick zunächst auf den im Vordergrund erkennbaren BI-Turbo der Firma Cardi. Die Motoren sind elektrische Bohrmotoren aus dem Hause Elu. Daneben sind zwei weitere kleinere Bohrmotoren für den elektrischen Antrieb ausgestellt. Der vielseitige und beliebte orangefarbene Bohrmotor WEKA DK22 noch in einem Design der ganz frühen 90er Jahre. Die Bauform sieht noch sehr nach Dr. Bender aus (Kennzeichen: festes Klemmbrettgehäuse und hoher Lagerdeckel).
In der Ausstellung werden die Bohrgeräte mit verschiedenem Zubehör und Zusatzgeräten arrangiert. Wassersammelringe und Vakuumpumpen sowie Amperemeter und PRCD-Schalter gehören dazu.
Eine Bohrung in Mauerwerk als Hohllochbohrung erstellen zu können, ein revolutionärer Gedanke. Dieses Freihand-Kernbohrgerät mit Staubrotor und Industriesauger ist genau dafür geeignet. Bei genauer Betrachtung findet der neugierige Technikbegeisterte auch an diesem Kernbohrgerät noch eine "überflüssige" Spülbuchse. Der Cooler® war die geniale Erfindung aus dem Hause Geißler & Kuper, welche das Kernbohren mit Staubabsaugung auf den Markt brachte. Der vom Industriesauger erzeugte Luftzug soll dabei das Bohrklein an den Segmente absaugen und ebenso für ausreichend Kühlung sorgen. Eine patente Idee mit eingetragenem Warenzeichen die seit ihrer Markteinführung unter den Systemen zum Trockenschnitt dominiert.
Heute wird die Technik des Trockenschnittes immer weiter verfeinert. Bohrkronen mit einem Spindelgewinde zum Bohrmehltransort und Geräte mit leichtem Schlag werden seit Jahren erleben ihre Markteinführung und es ist längst wird neben Mauerwerk, Estrich und Zementputz auch der Baustoff Beton trocken geschnitten.
Druckluftbetriebene Kernbohrgeräte
Druckluftbetriebene Kernbohrmotoren
Der Marktanteil von druckluftbetriebenen Kernbohrmotoren ist zwar klein. Dennoch haben Druckluftkernbohrmotore ihre Vorteile.
Bei den Gewerken des Tiefbaus, bei denen Druckluft als Antriebsenergie für verschiedene Geräte gebraucht wird, ist ein leistungsfähiger Kompressor vor Ort.
Dieser Kompressor dient dann ebenfalls als Aggregat für den Antrieb von druckluftbetriebenen Bohrgeräten. Diese Geräte sind in EX-geschützten Bereichen anwendbar.
Unter schwierigen Einsatzbedingungen sind Druckluftmotoren besonders robust und unempfindlich gegen Überlastung. Der Motor wird durch die expandierende Luft gekühlt, bei einem "Klemmer" der Bohrkrone mit Motorstillstand nimmt dieser keinen Schaden. Hohe Umgebungstemperaturen sind einfach unproblematisch.
In der Ausstellung sind auch Druckluftmotore zu besichtigen.
Kanalkernbohrgerät mit Verbrennungsmotor
Kanalkernbohrgerät mit Verbrennungsmotor
Das erste Kanal-Kernbohrgerät der Firma GÖLZ mit einem Verbrennungsmotor von STIHL.
Das erste Kanalbohrgerät der Firma GÖLZ erleichterte die Arbeit an bereits verlegten und noch zu verlegenden Kanalrohren wesentlich. Der passgenaue und wartungsarme Anschluss von weiteren Leitungen an ein Kanalrohr wurde möglich. Zuvor waren diese Arbeiten mit Stemmarbeiten und aufwändigen Erdaushubtätigkeiten verbunden. Der Abzeigstutzen war häufig nicht passgenau und mit ausreichender Dichtigkeit zu erstellen.
Die spezifische Situation der Arbeiten am Kanal in einer Grube bei Verwendung von Wasser während des Bohrens erschwert den Einsatz von hydraulischem Werkzeug oder elektrischen Motoren. Eine kluge Kombination ist daher mit dem unter den Kernbohrern bekannten und beliebten Stihl 2-Takt-Motor gelungen.
Mit dem Kernbohrgerät für Kanalbohrungen ist hier auch ein passender Bohrständer ausgestellt, welcher mit Spanngurten an einem freien Kanalrohr befestigt werden kann. Die übliche und häufig gewählte Dübelbefestigung des Bohrständers kann hier nicht angewandt werden, da eine Beschädigung des Rohres inakzeptabel wäre.
Bei einem nur teilweise freiliegendem Rohr ist die Verwendung von Erdnägeln mit dem Bodenrahmen von Gölz vorgesehen.
Hersteller Informationen Quelle Katalog der Firma GÖLZ
Ein Hydraulikmotor wandelt hydraulische Energie in mechanische Energie um. Die hydraulische Leistung wird von einem Aggregat erzeugt. Bei diesen Exponaten sind keine Hydraulikölleitungen angeschlossen, die den Ölfluss zwischen Aggregat und Bohrmotor leiten. Auf der Palette 2 sind hier sichtbar: BRAUN-Bohrständer in robuster, präziser Bauart. Die Doppelrohrführung garantiert ein genaues Arbeiten. ergonomische, kraftschonende Bedienung mittels manuellem Spindelvorschub. Der Bediener arbeitet aufrecht stehend neben der Bohrsäule, daher ist die vertikale Bohrung ergonomisch durchzuführen. Passend zu dieser die beiden Kernfangzangen, mit welchen die Bohrkerne aus dem vertikal erstellten Bohrloch gezogen werden können.
Neben den Standardbohrständern bot auch dieser Hersteller auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Sonderlösungen an, die bei BRAUN konstruiert und gefertigt wurden.
Weiterhin an der Rückwand angebracht sind Vakuumplatten für den jeweils davor aufgebauten Bohrständer. Die Variation zwischen Dübelbohrständerfuß und Vakuumplatte soll hier verdeutlicht werden.
Straßenkernbohrgerät mit Verbrennungsmotor
Straßenkernbohrgeräte "Bohrwagen"
Straßenkernbohrgerät "Bohrwagen" Longyear Typ 308 G
Die Kernbohrgeräte der Prüftechniker ähnelten einander in ihrem Aufbau. Die Funktion des Probenbohrwagens ist ausschlaggebend für die grundlegende Bauform. Ein Einachsanhänger, welcher zum autarken Arbeiten Wasser und Benzin in Tanks mitführt. Bohrungen in Fahrwege oder Straßenbelag waren und sind notwendig, um Prüfkerne zu ziehen und Rammsondierungen durchzuführen. Die Ermittlung der Belagsdicke und ihrer Festigkeit, sowie die Tragfähigkeit des Untergrundes sind die wesentlichen Fragestellungen, die hier zu Auftragsbohrungen für Prüftechniker führen.
Für die Entwicklung der Kernbohrgeräte wird den Straßenkernbohrgeräten ein maßgeblicher Anteil zugesprochen. Bemerkenswert sind die in der Ausstellung präsentierten Eigenbauten aus dem Hause Johannes Schützeichel, heute besser bekannt als Kran und Gerätebau Wiedtal. Pionierarbeit ohne Zweifel, denn diese frühen Geräte konnten sowohl in den Boden als auch in die Wand bohren. Die Zugdeichsel war geschickt so angebracht, dass ihr Ein- und Ausklappen von einer Person handhabbar war. Die Bilder zeigen Ausstellungsgeräte in beiden Positionen, verfahrbar und bohrbereit.
Für die Entwicklung der Kernbohrgeräte wird den Straßenkernbohrgeräten ein maßgeblicher Anteil zugesprochen. Bemerkenswert sind die in der Ausstellung präsentierten Eigenbauten aus dem Hause Johannes Schützeichel, heute besser bekannt als Kran und Gerätebau Wiedtal. Pionierarbeit ohne Zweifel, denn diese frühen Geräte konnten sowohl in den Boden als auch in die Wand bohren. Der Verbrennungsmotor war drehbar angebracht und blieb immer in horizontaler Ausrichtung. Die Zugdeichsel war geschickt so angebracht, dass ihr Ein- und Ausklappen von einer Person handhabbar war.
Die Bilder zeigen Ausstellungsgeräte in beiden Positionen, verfahrbar und bohrbereit. Auch der Einachsanhänger mit dem 2-Takt-Motor von Briggs & Stratton des Herstellers Baumaschinen- und Fahrzeugfabrik Ernst-Otto Heise kurz E O H wurde manuell in die Bohrposition abgelassen.
Das oben im Bild zu sehende Straßenkernbohrgerät ist mit einem Wankelmotor ausgestattet. Im Download eine Funktionserklärung des Wankelmotors von Sachs.